D&D Inquisition 7: Balerno


Als wir unsere Held*innen beim letzten Mal trafen, waren Cloque, Dregnor und Macarius gerade im Begriff aufzubrechen, um eine Hexenmeisterin als Unterstützung für die Flüchtlinge vor der Inquisition in einem nahegelegenden Dorf zu finden. Da Bree, entrüstet über die Entscheidungen ihrer Gruppe, zuvor im Wald verschwunden war, entschlossen sich die drei verbliebenen Helden schweren Herzens alleine aufzubrechen, ihr allerdings ein Zeichen zu hinterlassen, wo sie zu finden war. Als sie gerade aufbrechen wollten, bot der Barde Marbarus seine Hilfe an und so kam es, dass er anstelle von Bree die Gruppe begleitete.

Am ersten Tag der Reise begegnete die Gruppe einem beerenpflückenden Eulenbär, der Marbarus inspirierter am Lagerfeuer in der Nacht das Lied vom Eulenbär vorzutragen. Ansonsten verlief die Reise zum Dorf Balerno, in dem sie die gesuchte Hexenmeisterin finden sollten, allerdings relativ unterbrechungsfrei.

Jedoch wussten sie weder, wie die Hexenmeisterin hieß, noch wie sie aussah, und so begaben sie sich erstmal in die örtliche Taverne „Zu den tropfenden Bergen“, um sich nach Neuigkeiten umzuhören. Marbarus sprang dort auch gleich auf die Bühne und begann sein Repertoire zum Besten zu geben. Dies spielte ihnen gleich die Gunst der Wirtin Priklauh Iboe sowie Freigetränke und ein warmes Zimmer ein.

Angeregt durch das Gespräch der neuen Gäste, kam die Wirtin auch relativ schnell auf das rege Gildenleben im Dorf zu sprechen. Für ein solch kleines Dorf gab es hier nämlich sehr viele Gilden: Eine Händlergilde, eine Automatenbauergilde, eine Goldschmiedegilde und so weiter und so fort. Und alle veranstalteten selbstredend ihre Gildentreffen in ihrer Taverne.

Dabei kam sie auch auf die lokale Vorsteherin der Automatenbauergilde, Tanika Gnadenlos, zu sprechen, die das Interesse der Helden weckte. Dregnor erkundigte sich zwar noch nach einem lokalen Heiler - der Kleriker im Dorftempel der Chauntea schien für die meisten gesundheitlichen Belange im Dorf zuständig zu sein − aber es wurde schnell klar das besagte Tanika für die Gruppe zumindest interessant wäre aufzusuchen.

Marcarius erkundigte sich bei der Wirtin nach dem Weg und kurze Zeit später standen sie vor dem kleinen Laden „Tanikas bunte Sachen“. Als sie ihn betraten, begannen Cloque − dem Tüftler der Gruppe − sofort die Augen zu glänzen: Ein chaotisches Sammelsurium von allerlei Automaten, Gerätschaften und kleinen Maschinchen eröffnete sich ihnen. Marbarus, angezogen von einem Drang damit zu spielen, nahm er sich eine Messingkugel aus einem der Regale, sodass der Stapel an Geräten drohte zusammen zu fallen. Es ging jedoch gerade noch gut und der Stapel schien sich selbst einigermaßen zu stabilisieren. Ziemlich genau gleichzeitig aus dem inneren des Ladens tönte ein aufbrausendes „Komme sofort!“ und kurze Zeit später stand eine junge Tieflingsdame vor ihnen; Tanika.

Tanika bat Marbarus doch bitte das Spielen mit der Kugel zu unterlassen und entwendete sie ihm, nur um sie wieder ins Regal zu legen. Trotzig erschuf Marbarus eine illusorische Kopie der Kugel und spielte stattdessen mit ihr und lauschte dem sich entwickelnden Gespräch. Cloque, Dregnor und Marcarius, überzeugt, dass es sich bei dieser Tieflingsdame um die gesuchte Hexenmeisterin handelte, versuchten sie zu überreden mit ihnen zu kommen. Sie stellten sich dabei jedoch nicht sonderlich geschickt an, sodass Tanika fast dachte, sie würden sie an die Inquisition verraten, wenn sie nicht mitkäme. Als sie merkten, dass sie hier nicht weiterkamen, verließ die Gruppe, einer nach dem anderen, den Laden. Dregnor und Marbarus blieben zunächst als letzte zurück. Dregnor konnte das Missverständnis der Drohung zwar noch auflösen, musste sich dann aber geschlagen geben und verließ auch den Laden. Als Dregnor, Cloque und Marcarius noch draußen diskutierten, wie sie weiter verfahren wollten, kam plötzlich ein Knall aus dem Laden.

Marbarus, der verblieb, versuchte nämlich als jener, der schon am längsten mit den Flüchtlingen reiste, verzweifelt Tanika zu bitten, doch mitzukommen, da ihre Hilfe dringend benötigt wird. Die Gildenvorsteherin erläuterte ihm jedoch, dass auch hier in Balerno ihre Hilfe benötigt wird. Viele Mitglieder der Automatenbauergilde waren nämlich auch Wirker der von der Inquisition verfolgten arkanen Magie wie sie, und als Vorsteherin musste sie auch für ihre Leute sorgen. In dem Moment krachte der sich doch als sehr wackelig herausgestellte Stapel an Apparaten unter dem die Messingkugel lag hinter Marbarus zusammen; der laute Knall, den die anderen Abenteurer gehört hatten und durch ihn nun wieder in den Laden stürzten.

Marbarus, Marcarius, Cloque und Dregnor halfen Tanika noch das größte Chaos zu beseitigen. Tanika erklärten ihnen sogar noch, dass es sich bei den meisten ihrer Automaten, um fein ausgearbeitete, magische Kinderspielzeuge handelte. Die Kugel, die Marbarus so angezogen hatte, entpuppte sich zum Beispiel als ein Ei für einen kleinen Messingvogel, der durch die Luft schwirrte und kurze Zeit später wieder auf der Handfläche landete, auf der er geschlüpft war und wieder in sein Ei verschwand. Aber dann gaben die Helden ihr den Raum, den sie offensichtlich brauchte, und verließen ihren Laden, boten ihr aber noch an, dass sie sich gerne bis zum nächsten Morgen in den „tropfenden Bergen“ melden kann, wenn sie sich doch anders entscheiden würde.

Als sie die Gasse mit Tanikas Laden verließen sahen sie am anderen Ende des Dorfes einen kleinen Trupp von Soldaten auflaufen, angeführt von einer schwarz gekleideten Frau mit roten Haaren: Die Inquisitorin, die wenige Tage zuvor die Flüchtlingskarawane überfallen hatte...

Sidenote: Wegen der aktuellen Umstände haben wir diese Runde über roll20.net und als Videochat mit Jitsi gemacht.